Die Wiederauflage und die Steinigung
Prof. Dr. Abdulaziz Bayındır 2012
In der arabischen Sprache bedeutet ,,An-Naskh” so viel wie ,,Wiederauflage” und ist der Ersatz einer Sache durch eine andere, wobei das Letzte besser als das Vorige ist. Gott sagt in Kapitel An-Nahl (16), Vers 101:
وَإِذَا بَدَّلْنَا آيَةً مَكَانَ آيَةٍ وَاللَّهُ أَعْلَمُ بِمَا يُنَزِّلُ قَالُوا إِنَّمَا أَنْتَ مُفْتَرٍ بَلْ أَكْثَرُهُمْ لَا يَعْلَمُونَ (101).
,,(101) Und wenn Wir einen Vers anstelle eines (anderen) Verses austauschen – und Allah weiß sehr wohl, was Er offenbart -, sagen sie: ,Du ersinnst nur Lügen.’ Aber nein! Die meisten von ihnen wissen nicht.[1]”
Dieser Vers verdeutlicht, dass An-Naskh der Austausch eines Verses mit einem anderen ist, der zumindest ähnlich, aber meistens besser als der vorige ist.
Im Buch ,,Al-Ein” wird der Begriff ,,An-Naskh“ als der Austausch einer bekannten Regel durch eine andere neue Regel, die den Menschen besser als die vorige dienen und helfen soll, definiert. So wird der alte, bereits vorhandene Vers als der zu Ersetzende, und der neue Vers als der Ersetzende bezeichnet.
Gott sagt in Kapitel Al-Bakara (2), Vers 106:
مَا نَنْسَخْ مِنْ آيَةٍ أَوْ نُنْسِهَا نَأْتِ بِخَيْرٍ مِنْهَا أَوْ مِثْلِهَا أَلَمْ تَعْلَمْ أَنَّ اللَّهَ عَلَى كُلِّ شَيْءٍ قَدِيرٌ (106).
,,(106) Was Wir an Versen aufheben oder in Vergessenheit geraten lassen – Wir bringen bessere oder gleichwertige dafür. Weißt du denn nicht, dass Allah zu allem die Macht hat?“
An-Naskh heißt also, dass das einmal Geschriebene jetzt nochmal geschrieben wird und es dabei vielleicht verändert oder gar von Neuem geschrieben wird (Neu-Edition). Meistens belässt man es aber unverändert.
Der Koran ist das allerletzte Buch Gottes, das von Ihm herabgesandt wurde, um die vorigen Bücher zu ersetzen. Er beinhaltet viele Regeln, die in den vorigen ,,Gottesbüchern” vorhanden waren. Einige wurden aber zugunsten der Menschheit verändert.
Die göttliche Offenbarung ist eine vollständige, ganze Einheit seit den ersten Propheten bis zum letzten Gesandten.
Gott sagt in Kapitel Asch-Schura (42), Vers 13:
شَرَعَ لَكُمْ مِنَ الدِّينِ مَا وَصَّى بِهِ نُوحًا وَالَّذِي أَوْحَيْنَا إِلَيْكَ وَمَا وَصَّيْنَا بِهِ إِبْرَاهِيمَ وَمُوسَى وَعِيسَى أَنْ أَقِيمُوا الدِّينَ وَلَا تَتَفَرَّقُوا فِيهِ(13).
,,(13) Er hat euch von der Religion festgelegt, was Er Noah anbefahl und was Wir dir (als Offenbarung) eingegeben haben und was Wir Abraham, Moses und Jesus anbefahlen: Haltet die (Vorschriften der) Religion ein und spaltet euch nicht darin (in Gruppen).“
Wir verstehen von diesen Versen, dass der Koran alle vor ihm herabgesandten Bücher wie das Alte und das Neue Testament, ersetzt hat, zumal er das letzte Buch Gottes ist. Es gibt also danach kein weiteres Buch mehr.
Der Koran hat viele strenge Gesetze, die in den vorigen Büchern vorhanden waren, übernommen, aber später wesentlich erleichtert. In Kapitel Al-Araf (7), Vers 157, steht:
الَّذِينَ يَتَّبِعُونَ الرَّسُولَ النَّبِيَّ الْأُمِّيَّ الَّذِي يَجِدُونَهُ مَكْتُوبًا عِنْدَهُمْ فِي التَّوْرَاةِ وَالْإِنْجِيلِ يَأْمُرُهُمْ بِالْمَعْرُوفِ وَيَنْهَاهُمْ عَنِ الْمُنْكَرِ وَيُحِلُّ لَهُمُ الطَّيِّبَاتِ وَيُحَرِّمُ عَلَيْهِمُ الْخَبَائِثَ وَيَضَعُ عَنْهُمْ إِصْرَهُمْ وَالْأَغْلَالَ الَّتِي كَانَتْ عَلَيْهِمْ فَالَّذِينَ آمَنُوا بِهِ وَعَزَّرُوهُ وَنَصَرُوهُ وَاتَّبَعُوا النُّورَ الَّذِي أُنْزِلَ مَعَهُ أُولَئِكَ هُمُ الْمُفْلِحُونَ (157).
,,(157) die dem Gesandten, dem schriftunkundigen Propheten, folgen, den sie bei sich in der Tora und im Evangelium aufgeschrieben finden. Er gebietet ihnen das Rechte und verbietet ihnen das Verwerfliche, er erlaubt ihnen die guten Dinge und verbietet ihnen die schlechten, und er nimmt ihnen ihre Bürde und die Fesseln ab, die auf ihnen lagen. Diejenigen nun, die an ihn glauben, ihm beistehen, ihm helfen und dem Licht, das mit ihm herabgesandt worden ist, folgen, das sind diejenigen, denen es wohl ergeht.“
Es gibt viele Verse in den früheren Büchern, die durch menschliche Hand gelöscht wurden. Darum findet man sie nicht mehr, obwohl sie im Koran vorhanden sind. Diesbezüglich sagt Gott im Koran, in Kapitel Al-Maida (5), Vers 15:
يَا أَهْلَ الْكِتَابِ قَدْ جَاءَكُمْ رَسُولُنَا يُبَيِّنُ لَكُمْ كَثِيرًا مِمَّا كُنْتُمْ تُخْفُونَ مِنَ الْكِتَابِ وَيَعْفُو عَنْ كَثِيرٍ قَدْ جَاءَكُمْ مِنَ اللَّهِ نُورٌ وَكِتَابٌ مُبِينٌ (15)
,,(15) O Leute der Schrift (Experten der heiligen Bücher), Unser Bote (der Koran) der euch vieles von dem klarmacht, was ihr von der Schrift verborgen gehalten habt und der vieles davon nicht antastet, ist nunmehr zu euch gekommen. Gekommen ist, nunmehr zu euch von Allah ein Licht und ein deutliches Buch.
So wie einige Verse aus den vorigen Büchern Gottes verschwanden, wurden andere durch menschliche Hand (Leute der Heiligen Schrift) hinzugefügt. In Kapitel Al-Bakara (2), Vers 79, heißt es:
فَوَيْلٌ لِلَّذِينَ يَكْتُبُونَ الْكِتَابَ بِأَيْدِيهِمْ ثُمَّ يَقُولُونَ هَذَا مِنْ عِنْدِ اللَّهِ لِيَشْتَرُوا بِهِ ثَمَنًا قَلِيلًا فَوَيْلٌ لَهُمْ مِمَّا كَتَبَتْ أَيْدِيهِمْ وَوَيْلٌ لَهُمْ مِمَّا يَكْسِبُونَ (79).
,,(79) Doch wehe denjenigen, die die Schrift mit ihren (eigenen) Händen schreiben und hierauf sagen: ,Das ist von Allah’, um sie für einen geringen Preis zu verkaufen! Wehe ihnen wegen dessen, was ihre Hände geschrieben haben, und wehe ihnen wegen dessen, was sie verdienen.“
Diese von den Leuten der Schrift gemachten Zusätze lassen die Übereinstimmung der Verse miteinander verloren gehen. Darum erkennt man sie sehr leicht.
Dabei hätten sie dem folgen sollen, was Gott herabsandte, ohne etwas hinzuzufügen oder etwas zu entfernen. Gott sagt in Kapitel Al-Maida (5), Vers 44:
إِنَّا أَنْزَلْنَا التَّوْرَاةَ فِيهَا هُدًى وَنُورٌ يَحْكُمُ بِهَا النَّبِيُّونَ الَّذِينَ أَسْلَمُوا لِلَّذِينَ هَادُوا وَالرَّبَّانِيُّونَ وَالْأَحْبَارُ بِمَا اسْتُحْفِظُوا مِنْ كِتَابِ اللَّهِ وَكَانُوا عَلَيْهِ شُهَدَاءَ فَلَا تَخْشَوُا النَّاسَ وَاخْشَوْنِ وَلَا تَشْتَرُوا بِآيَاتِي ثَمَنًا قَلِيلًا وَمَنْ لَمْ يَحْكُمْ بِمَا أَنْزَلَ اللَّهُ فَأُولَئِكَ هُمُ الْكَافِرُونَ (44)
,,(44) Gewiss, Wir haben die Tora herabgesandt, in der Rechtleitung und Licht sind, womit die Propheten, die sich (Allah) ergeben hatten, für diejenigen, die dem Judentum angehören, walten, und so auch die Wissenden und die Gelehrten, nach dem, was ihnen von der Schrift Allahs anvertraut worden war und worüber sie Zeugen waren. So fürchtet nicht die Menschen, sondern fürchtet Mich. Und verkauft Meine Zeichen nicht für einen geringen Preis! Wer nicht nach dem waltet, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, das sind die Ungläubigen.“
In Vers 47 des gleichen Kapitels steht:
وَلْيَحْكُمْ أَهْلُ الْإِنْجِيلِ بِمَا أَنْزَلَ اللَّهُ فِيهِ وَمَنْ لَمْ يَحْكُمْ بِمَا أَنْزَلَ اللَّهُ فَأُولَئِكَ هُمُ الْفَاسِقُونَ (47).
,,(47) Und so sollen die Leute des Evangeliums nach dem walten, was Allah darin herabgesandt hat. Wer nicht nach dem waltet, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, das sind die Frevler.“
Es ist hoch interessant festzustellen, dass es einen großen Unterschied gibt zwischen dem, was im Evangelium steht, und dem, an was die Kirche glaubt. Die angenommene Göttlichkeit von Jesus steht in überhaupt keiner Schrift. Die christlichen Gelehrten schrieben Jesus die Göttlichkeit aufgrund von Überlieferungen zu, die weder mit Jesus selbst noch mit seinen Schülern zu tun haben. So stützt sich nun das Christentum auf die nur angenommene Göttlichkeit von Jesus.
Wir können die vom Menschen vorgenommenen Änderungen in den Schriften durch das Studium des Korans nachweisen und entlarven, insbesondere da der Koran dominierend gegenüber den anderen ,,Gottesbüchern” ist. Gott sagt in Kapitel Al-Maida (5), Vers 48:
وَأَنْزَلْنَا إِلَيْكَ الْكِتَابَ بِالْحَقِّ مُصَدِّقًا لِمَا بَيْنَ يَدَيْهِ مِنَ الْكِتَابِ وَمُهَيْمِنًا عَلَيْهِ فَاحْكُمْ بَيْنَهُمْ بِمَا أَنْزَلَ اللَّهُ وَلَا تَتَّبِعْ أَهْوَاءَهُمْ عَمَّا جَاءَكَ مِنَ الْحَقِّ لِكُلٍّ جَعَلْنَا مِنْكُمْ شِرْعَةً وَمِنْهَاجًا وَلَوْ شَاءَ اللَّهُ لَجَعَلَكُمْ أُمَّةً وَاحِدَةً وَلَكِنْ لِيَبْلُوَكُمْ فِي مَا آتَاكُمْ فَاسْتَبِقُوا الْخَيْرَاتِ إِلَى اللَّهِ مَرْجِعُكُمْ جَمِيعًا فَيُنَبِّئُكُمْ بِمَا كُنْتُمْ فِيهِ تَخْتَلِفُونَ
(48).
,,(48) Und Wir haben zu dir das Buch mit der Wahrheit herabgesandt, das zu bestätigen, was von dem Buch vor ihm (offenbart) war, und als Wächter darüber. So richte zwischen ihnen nach dem, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, und folge nicht ihren Neigungen entgegen dem, was dir von der Wahrheit zugekommen ist. Für jeden von euch haben Wir ein Gesetz und einen deutlichen Weg festgelegt. Und wenn Allah wollte, hätte Er euch wahrlich zu einer einzigen Gemeinschaft gemacht. Aber (es ist so,) damit Er euch in dem, was Er euch gegeben hat, prüfe. So wetteifert nach den guten Dingen! Zu Allah wird euer aller Rückkehr sein, und dann wird Er euch kundtun, worüber ihr uneinig zu sein pflegtet.“
Wir verstehen von diesen Versen, dass der Koran die allerletzte Auflage ist, die alle vor ihm von Gott herabgesandten Schriften wiedergibt. Er ist jetzt das einzig befolgte Gottesbuch! Gott sagt in Kapitel Al-Araf (7), Vers 157:
الَّذِينَ يَتَّبِعُونَ الرَّسُولَ النَّبِيَّ الْأُمِّيَّ الَّذِي يَجِدُونَهُ مَكْتُوبًا عِنْدَهُمْ فِي التَّوْرَاةِ وَالْإِنْجِيلِ يَأْمُرُهُمْ بِالْمَعْرُوفِ وَيَنْهَاهُمْ عَنِ الْمُنْكَرِ وَيُحِلُّ لَهُمُ الطَّيِّبَاتِ وَيُحَرِّمُ عَلَيْهِمُ الْخَبَائِثَ وَيَضَعُ عَنْهُمْ إِصْرَهُمْ وَالْأَغْلَالَ الَّتِي كَانَتْ عَلَيْهِمْ فَالَّذِينَ آمَنُوا بِهِ وَعَزَّرُوهُ وَنَصَرُوهُ وَاتَّبَعُوا النُّورَ الَّذِي أُنْزِلَ مَعَهُ أُولَئِكَ هُمُ الْمُفْلِحُونَ (157).
,,(157) die dem Gesandten, dem schriftunkundigen Propheten, folgen, den sie bei sich in der Tora und im Evangelium aufgeschrieben finden. Er gebietet ihnen das Rechte und verbietet ihnen das Verwerfliche, er erlaubt ihnen die guten Dinge und verbietet ihnen die schlechten, und er nimmt ihnen ihre Bürde und die Fesseln ab, die auf ihnen lagen. Diejenigen nun, die an ihn glauben, ihm beistehen, ihm helfen und dem Licht, das mit ihm herabgesandt worden ist, folgen, das sind diejenigen, denen es wohl ergeht.“
Im Islam kann die Sunna (die Aussagen und Taten Mohammeds) auf gar keinen Fall als eine Wiedergabe des Korans angesehen werden, weil die Sunna dem Koran folgt. Und das Folgende kann ja dem Gefolgten gegenüber niemals dominant sein. Gott sagt in Kapitel Al-Anaam (6), Vers 106:
اتَّبِعْ مَا أُوحِيَ إِلَيْكَ مِنْ رَبِّكَ لَا إِلَهَ إِلَّا هُوَ وَأَعْرِضْ عَنِ الْمُشْرِكِينَ (106).
,,(106) Folge dem, was dir von deinem Herrn (als Offenbarung) eingegeben worden ist! Es gibt keinen Gott außer Ihm. Und wende dich von den Götzendienern ab!“
Und in Kapitel Yunus (10), Vers 15, steht auch:
وَإِذَا تُتْلَى عَلَيْهِمْ آيَاتُنَا بَيِّنَاتٍ قَالَ الَّذِينَ لَا يَرْجُونَ لِقَاءَنَا ائْتِ بِقُرْآنٍ غَيْرِ هَذَا أَوْ بَدِّلْهُ قُلْ مَا يَكُونُ لِي أَنْ أُبَدِّلَهُ مِنْ تِلْقَاءِ نَفْسِي إِنْ أَتَّبِعُ إِلَّا مَا يُوحَى إِلَيَّ إِنِّي أَخَافُ إِنْ عَصَيْتُ رَبِّي عَذَابَ يَوْمٍ عَظِيمٍ (15).
,,(15) Wenn ihnen Unsere Zeichen als klare Beweise verlesen werden, sagen diejenigen, die nicht die Begegnung mit Uns erwarten: ,Bringe einen anderen Koran als diesen oder ändere ihn ab.’ Sag: ,Es steht mir nicht zu, ihn von mir selbst aus abzuändern. Ich folge nur dem, was mir (als Offenbarung) eingegeben wird. Gewiss, ich fürchte, wenn ich mich meinem Herrn widersetze, die Strafe eines gewaltigen Tages.’“
Es ist klar, dass eine Wiederauflage die vorigen Auflagen ersetzt.
Es bleibt also von den vorigen Auflagen nichts übrig, weder die Verse noch die entsprechende Praxis dazu, die vom Propheten vor der Neuauflage ausgeübt wurde.
Gott sagt in Kapitel Al-Bakara (2), Vers 106:
مَا نَنْسَخْ مِنْ آيَةٍ أَوْ نُنْسِهَا نَأْتِ بِخَيْرٍ مِنْهَا أَوْ مِثْلِهَا أَلَمْ تَعْلَمْ أَنَّ اللَّهَ عَلَى كُلِّ شَيْءٍ قَدِيرٌ (106).
,,(106) Was Wir an Versen aufheben oder in Vergessenheit geraten lassen – Wir bringen bessere oder gleichwertige dafür. Weißt du denn nicht, dass Allah zu allem die Macht hat?“
Und in Kapitel An-Nahl (16), Vers 101:
وَإِذَا بَدَّلْنَا آيَةً مَكَانَ آيَةٍ وَاللَّهُ أَعْلَمُ بِمَا يُنَزِّلُ قَالُوا إِنَّمَا أَنْتَ مُفْتَرٍ بَلْ أَكْثَرُهُمْ لَا يَعْلَمُونَ (101).
,,(101) Und wenn Wir einen Vers anstelle eines (anderen) Verses austauschen – und Allah weiß sehr wohl, was Er offenbart -, sagen sie: ,Du ersinnst nur Lügen.’ Aber nein! Die meisten von ihnen wissen nicht.“
Die oben aufgeführten Verse drücken genau aus, was mit Wiederauflage gemeint ist.
Die Bedingung für eine ,,Wiederauflage” (An-Naskh):
Damit eine Wiederauflage gemacht wird, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein:
Erstens: Sie soll nur für Verse gemacht werden.
Zweitens: Die Vers-Neuauflagen sollen den ursprünglichen zumindest ähneln, oder sogar besser sein.
Abschließend kann man sagen, dass viele Koranverse die gleichen sind wie die Verse in den anderen früheren Schriften. Sie können aber einige erleichternde Gesetze beinhalten, wie z. B. die Strafe für Unzucht, die laut Tora (Altes Testament) und Evangelium (Neuen Testament) mit Tötung bestraft werden sollte. Diese Todesstrafe wurde anfangs sogar von Mohammed durchgeführt. Der Koran hat aber diese Strafe zunächst einmal durch lebenslängliches Gefängnis (Zuhause festhalten) und später durch 100 Peitschenhiebe erleichtert.
Nun wollen wir uns den Text in der Tora (Altes Testament) ansehen, der die Tötung durch Steinigung bei Unzucht und Ehebruch als Strafe vorsieht.
Die Strafe für Unzucht und Ehebruch im Alten Testament (Tora):
Man liest im dritten Buch Mose (Leviticus), Kapitel 20:
- Wenn ein Mann mit einer Frau Ehebruch treibt, wenn er Ehebruch treibt mit der Frau seines Nächsten, so sollen [beide], der Ehebrecher und die Ehebrecherin, unbedingt getötet werden.
- Wenn ein Mann bei der Frau seines Vaters liegt, so hat er die Scham seines Vaters entblößt; sie sollen beide unbedingt getötet werden; ihr Blut sei auf ihnen.
- Wenn ein Mann bei seiner Schwiegertochter liegt, so sollen sie beide unbedingt getötet werden; sie haben eine schändliche Befleckung verübt; ihr Blut sei auf ihnen!
- Wenn ein Mann bei einem Mann liegt, als würde er bei einer Frau liegen, so haben sie beide einen Greuel begangen, und sie sollen unbedingt getötet werden; ihr Blut sei auf ihnen!
- Wenn ein Mann eine Frau nimmt und ihre Mutter dazu, so ist das eine Schandtat; man soll ihn samt den beiden Frauen mit Feuer verbrennen, damit keine solche Schandtat unter euch sei.
- Wenn ein Mann bei einem Tier liegt, so soll er unbedingt getötet werden, und das Tier soll man umbringen.
- Wenn eine Frau sich irgendeinem Tier naht, um sich mit ihm einzulassen, so sollst du die Frau töten und das Tier auch; sie sollen unbedingt getötet werden; ihr Blut sei auf ihnen!
- Wenn ein Mann seine Schwester nimmt, die Tochter seines Vaters oder die Tochter seiner Mutter, und ihre Scham sieht, und sie sieht seine Scham, so ist das eine Schande. Sie sollen ausgerottet werden vor den Augen der Angehörigen ihres Volkes. Er hat die Scham seiner Schwester entblößt, er soll seine Schuld tragen.
- Wenn ein Mann bei einer Frau liegt zur Zeit ihres Unwohlseins und ihre Scham entblößt und ihre Quelle aufdeckt, während sie die Quelle ihres Blutes entblößt, so sollen beide ausgerottet werden aus der Mitte ihres Volkes!
- Die Scham der Schwester deiner Mutter und die Scham der Schwester deines Vaters sollst du nicht entblößen; denn wer dies tut, hat seine Blutsverwandten entblößt; sie sollen ihre Schuld tragen!
- Wenn ein Mann bei der Frau des Bruders seines Vaters liegt, der hat die Scham seines Onkels entblößt; sie sollen ihre Sünde tragen, sie sollen kinderlos sterben!
- Wenn ein Mann die Frau seines Bruders nimmt, so ist das eine Unreinheit; sie sollen kinderlos bleiben, weil er die Scham seines Bruders entblößt hat [2].
Im fünften Buch Mose (Deuteronomium), Kapitel 22, steht:
- Wenn jemand ertappt wird, dass er bei einer verheirateten Frau liegt, so sollen beide zusammen sterben, der Mann, der bei der Frau gelegen hat, und die Frau. So sollst du das Böse aus Israel ausrotten.
- Wenn ein Mädchen, eine Jungfrau, mit einem Mann verlobt ist, und ein anderer Mann trifft sie in der Stadt an und liegt bei ihr, so sollt ihr sie beide zum Tor jener Stadt hinausführen und sollt sie beide steinigen, dass sie sterben: das Mädchen deshalb, weil sie in der Stadt nicht geschrieen hat; den Mann deshalb, weil er die Frau seines Nächsten geschwächt hat. So sollst du das Böse aus deiner Mitte ausrotten.
- Wenn aber der Mann das verlobte Mädchen auf dem Feld antrifft und sie ergreift und bei ihr liegt, so soll der Mann, der bei ihr gelegen hat, allein sterben. Dem Mädchen aber sollst du nichts tun, weil das Mädchen keine Sünde getan hat, die den Tod verdient. Denn es ist gleich, wie wenn jemand sich gegen seinen Nächsten aufmacht und ihn totschlägt; so verhält es sich auch damit. Denn er fand sie auf dem Feld, das verlobte Mädchen schrie; es gab aber niemand, der sie retten konnte.
Die Strafe des Ehebruches im Evangelium:
Im achten Kapitels des Johannesevangeliums steht:
- Da brachten die Schriftgelehrten und Pharisäer eine Frau zu ihm, die beim Ehebruch ergriffen worden war, stellten sie in die Mitte
- und sprachen zu ihm: Meister, diese Frau ist während der Tat beim Ehebruch ergriffen worden.
- Im Gesetz aber hat uns Mose geboten, dass solche gesteinigt werden sollen. Was sagst nun du?
- Das sagten sie aber, um ihn zu versuchen, damit sie ihn anklagen könnten. Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde.
- Als sie nun fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie!
- Und er bückte sich wiederum nieder und schrieb auf die Erde.
- Als sie aber das hörten, gingen sie – von ihrem Gewissen überführt – einer nach dem anderen hinaus, angefangen von den Ältesten bis zu den Geringsten; und Jesus wurde allein gelassen, und die Frau, die in der Mitte stand.
- Da richtete sich Jesus auf, und da er niemand sah als die Frau, sprach er zu ihr: Frau, wo sind jene, deine Ankläger? Hat dich niemand verurteilt?
- Sie sprach: Niemand, Herr! Jesus sprach zu ihr: So verurteile ich dich auch nicht. Geh hin und sündige nicht mehr!
Jesus hob das Gesetz der Steinigung durch dieses Verhalten ja nicht auf. Er wollte aber offensichtlich diese Strafe nicht fällen aufgrund von Falschaussagen, die von Ungehorsamen gemacht wurden.
Außerdem dachte er, dass dies eine Falle sein könnte; denn seine römischen Feinde waren enge Freunde des damaligen Herrschers.
Im Matthäusevangelium liest man, was Jesus, der Sohn der Maria, Friede sei mit ihm, sagte:
- ,,Ich bin nicht gekommen, um die Gesetze Gottes abzuschaffen, oder die Propheten vor mir abzuleugnen. Ich bin gekommen, um zu vervollständigen.”
- ,,Ich sage euch die Wahrheit: Es wird kein Punkt oder Buchstabe vom Gesetz Gottes weggelöscht, solange Himmel und Erde noch existieren. Alles wird vollendet.
- Wer einem dieser kleinen Gebote widerspricht, und anderen empfiehlt, ihm zu folgen, der wird als gering angesehen. Aber wer die Gebote befolgt und sich dementsprechend verhält, der wird hoch geachtet.”
- ,,Ich versichere euch: Wenn Ihr nicht mehr Gutes tut als die Schreiber und die Römer, werdet ihr niemals in den Himmel kommen.”
Die Steinigung in den Überlieferungen:
Von Al-Bara Ibn Azib wurde überliefert, dass einst ein durchnässter und ausgepeitschter Jude zu Mohammed gebracht wurde. Da fragte er, ob sie auf diese Weise einen Ehebrecher bestraften. Sie bejahten die Frage.
Daraufhin lud er einen Religionsgelehrten von ihnen ein und ließ ihn bei Gott schwören, Der die Tora auf Moses herabsandte, dass so eine Strafe in ihrem Buch stünde. Dieser antwortete mit ,,Nein”und sprach weiter: ,,In unserem Buch steht die Steinigung als Strafe. Der Ehebruch wurde durch unsere Auserwählten sehr viel betrieben, aber wir bestraften sie trotzdem nicht. Aber wenn einer von der Allgemeinheit so eine Sünde beging, wurde er voll bestraft.
Schließlich wurden wir uns darüber einig, eine gleichartige Strafe für alle, auserwählten und nicht auserwählten Leute, zu bestimmen. Das ist diese hier: Nass machen und peitschen, anstelle von Steinigung.”
Hierauf sagte Mohammed: ,,O Herr! Ich werde der Erste sein, der Deine Gesetze wieder lebendig macht, wo andere sie begraben wollten.“ Und so wurde der Jude gesteinigt. Gott sagt in Kapitel Al-Maida (5), Vers 41:
يَا أَيُّهَا الرَّسُولُ لَا يَحْزُنْكَ الَّذِينَ يُسَارِعُونَ فِي الْكُفْرِ مِنَ الَّذِينَ قَالُوا آمَنَّا بِأَفْوَاهِهِمْ وَلَمْ تُؤْمِنْ قُلُوبُهُمْ وَمِنَ الَّذِينَ هَادُوا سَمَّاعُونَ لِلْكَذِبِ سَمَّاعُونَ لِقَوْمٍ آخَرِينَ لَمْ يَأْتُوكَ يُحَرِّفُونَ الْكَلِمَ مِنْ بَعْدِ مَوَاضِعِهِ يَقُولُونَ إِنْ أُوتِيتُمْ هَذَا فَخُذُوهُ وَإِنْ لَمْ تُؤْتَوْهُ فَاحْذَرُوا وَمَنْ يُرِدِ اللَّهُ فِتْنَتَهُ فَلَنْ تَمْلِكَ لَهُ مِنَ اللَّهِ شَيْئًا أُولَئِكَ الَّذِينَ لَمْ يُرِدِ اللَّهُ أَنْ يُطَهِّرَ قُلُوبَهُمْ لَهُمْ فِي الدُّنْيَا خِزْيٌ وَلَهُمْ فِي الْآخِرَةِ عَذَابٌ عَظِيمٌ (41).
,,(41) O du Gesandter, lasse dich nicht durch jene traurig machen, die im Unglauben dahin eilen, unter denen, die mit ihren Mündern sagen: ,Wir glauben’, während ihre Herzen nicht glauben. Und unter denjenigen, die dem Judentum angehören, unter ihnen gibt es manche, die auf Lügen horchen, die auf andere Leute horchen, die nicht zu dir gekommen sind. Sie verdrehen den Sinn der Worte, nach (dem sie an) ihrer (richtigen) Stelle (waren), und sagen: ,Wenn euch dies gegeben wird, dann nehmt es an. Wenn euch dies aber nicht gegeben wird, dann seht euch vor.’ Wen Allah der Versuchung aussetzen will, für den wirst du gegen Allah nichts (auszurichten) vermögen. Das sind diejenigen, deren Herzen Allah nicht reinmachen wollte. Schande gibt es für sie im Diesseits, und im Jenseits gibt es für sie gewaltige Strafe.“
Die Juden kamen zu Mohammed, um von der Strafe der Steinigung zu entweichen, die in der Tora steht. Aber was in der Tora steht ist das Gesetz Gottes! Mohammed, Friede sei mit ihm, hätte niemals ein anderes Urteil gefällt, als was in der Tora steht. Und deshalb praktizierte er eine Zeit lang die Urteile in der Tora bezüglich des Ehebruchs auch unter den Muslimen, weil bis dahin im Koran noch kein Vers herabgesandt worden war, der mit Ehebruch zu tun hatte. Und als dies dann passierte, wurde aber als Strafe des Ehebruches keine Steinigung offenbart.
In der Tora, die wir heute zur Hand haben, steht nichts über peitschen. Vielleicht steht dies in der Ausgabe, die die Juden von Medina besitzen.
Das Aufheben des Urteils der Steinigung:
Der Vers über das Festhalten der Ehebrecherinnen in der Wohnung (Kapitel An-Nisa) ersetzte die Todesstrafe durch lebenslängliches ,,Gefängnis”.
Durch diese Arten von Strafen, für Mann und Frau, erhofft man sich, dass beide ihre Sünden bereuen und sich läutern.
Gott sagt in Kapitel An-Nisa (4), Verse 15-16:
وَاللَّاتِي يَأْتِينَ الْفَاحِشَةَ مِنْ نِسَائِكُمْ فَاسْتَشْهِدُوا عَلَيْهِنَّ أَرْبَعَةً مِنْكُمْ فَإِنْ شَهِدُوا فَأَمْسِكُوهُنَّ فِي الْبُيُوتِ حَتَّى يَتَوَفَّاهُنَّ الْمَوْتُ أَوْ يَجْعَلَ اللَّهُ لَهُنَّ سَبِيلًا (15).
وَاللَّذَانِ يَأْتِيَانِهَا مِنْكُمْ فَآذُوهُمَا فَإِنْ تَابَا وَأَصْلَحَا فَأَعْرِضُوا عَنْهُمَا إِنَّ اللَّهَ كَانَ تَوَّابًا رَحِيمًا (16).
,,(15) Und diejenigen von euren Frauen, die das Abscheuliche begehen, – bringt vier Zeugen von euch gegen sie. Wenn sie (es) bezeugen, dann haltet sie im Haus fest, bis der Tod sie abberuft oder Allah ihnen einen (Aus)weg schafft.
(16) Und die beiden von euch, die es begehen, – züchtigt sie. Wenn sie dann bereuen und sich bessern, so lasst von ihnen ab. Gewiss, Allah ist Reue-Annehmend und Barmherzig.“
Diese beiden Verse (im Koran) hoben die Strafe der Steinigung, die in der Tora steht, vollkommen auf.
Außerdem sagt Gott in Kapitel En-Noor (24), Vers 2:
الزَّانِيَةُ وَالزَّانِي فَاجْلِدُوا كُلَّ وَاحِدٍ مِنْهُمَا مِائَةَ جَلْدَةٍ وَلَا تَأْخُذْكُمْ بِهِمَا رَأْفَةٌ فِي دِينِ اللَّهِ إِنْ كُنْتُمْ
تُؤْمِنُونَ بِاللَّهِ وَالْيَوْمِ الْآخِرِ وَلْيَشْهَدْ عَذَابَهُمَا طَائِفَةٌ مِنَ الْمُؤْمِنِينَ (2)
,,(2) Eine Frau und ein Mann, die Unzucht begehen, geißelt jeden von ihnen mit hundert Hieben. Lasst euch nicht von Mitleid mit ihnen beiden angesichts (der Rechtsbestimmungen) der Religion Allahs ergreifen, wenn ihr an Allah und den Jüngsten Tag glaubt. Und es soll bei (der Vollstreckung) der Strafe an ihnen ein Teil von den Gläubigen zugegen sein.“
Dieser Vers zeigt deutlich das endgültige Gesetz über Unzucht in der islamischen Gesellschaft: hundertmal peitschen. Dabei gibt es keinen Unterschied zwischen Mann oder Frau und zwischen verheiratet sein oder ledig sein.
Der Prophet Mohammed, Friede sei mit ihm, führte die Strafe gemäß dem, was in der Tora steht, also die Steinigung, eine Zeit lang durch. Dann wurden Verse mit dem Koran herabgesandt, die diese Bestimmung durch andere bessere Regelungen ablösten.
Es ist also nur die Strafe der Auspeitschung mit 100 Hieben für Unzucht geblieben. Und diese betrifft alle sozialen Schichten der Gesellschaft.
Die folgenden drei Verse belegen dies:
- Verse bezüglich der Anklage des Ehemannes für Ehebruch seiner Frau gegenüber, An-Noor (24), Verse 6-9:
وَالَّذِينَ يَرْمُونَ أَزْوَاجَهُمْ وَلَمْ يَكُنْ لَهُمْ شُهَدَاءُ إِلَّا أَنْفُسُهُمْ فَشَهَادَةُ أَحَدِهِمْ أَرْبَعُ شَهَادَاتٍ بِاللَّهِ إِنَّهُ لَمِنَ الصَّادِقِينَ (6)
,,(6) Für diejenigen, die ihren Gattinnen (Untreue) vorwerfen, aber keine Zeugen haben außer sich selbst, besteht die Zeugenaussage eines (solchen) von ihnen darin, dass er viermal bei Allah bezeugt, er gehöre wahrlich zu denen, die die Wahrheit sagen.“
وَالْخَامِسَةُ أَنَّ لَعْنَتَ اللَّهِ عَلَيْهِ إِنْ كَانَ مِنَ الْكَاذِبِينَ (7)
,,(7) und zum fünften Mal (bezeugt), der Fluch Allahs komme auf ihn, wenn er zu den Lügnern gehören sollte.
وَيَدْرَأُ عَنْهَا الْعَذَابَ أَنْ تَشْهَدَ أَرْبَعَ شَهَادَاتٍ بِاللَّهِ إِنَّهُ لَمِنَ الْكَاذِبِينَ (8)
(8) Und es wehrt von ihr die Strafe ab, dass sie viermal bei Allah bezeugt, er gehöre wahrlich zu den Lügnern.
وَالْخَامِسَةَ أَنَّ غَضَبَ اللَّهِ عَلَيْهَا إِنْ كَانَ مِنَ الصَّادِقِينَ (9
(9) und das fünfte Mal (bezeugt), der Zorn Allahs komme über sie, wenn er zu denjenigen gehören sollte, die die Wahrheit sagen.“
Mit der Strafe im 8. Vers von Kapitel An-Noor (24), verweist man auf die 100 Hiebe mit der Peitsche. Denn es gibt im Koran diesbezüglich nur diese Strafe. Und die Frau, die hier bestraft werden soll, ist eine verheiratete Frau (Gattin).
- Der Vers, der die Frauen Mohammeds anspricht. Gott sagt in Kapitel Al-Ahzaab (33), Vers 30:
يَا نِسَاءَ النَّبِيِّ مَنْ يَأْتِ مِنْكُنَّ بِفَاحِشَةٍ مُبَيِّنَةٍ يُضَاعَفْ لَهَا الْعَذَابُ ضِعْفَيْنِ وَكَانَ ذَلِكَ عَلَى اللَّهِ يَسِيرًا
(30).
,,(30) O Frauen des Propheten, wer von euch etwas klar Abscheuliches begeht, derjenigen wird die Strafe verzweifacht. Und das ist Allah ein leichtes.“
Selbstverständlich sind hier die Frauen gemeint, die Mohammed heiratete.
Die Todesstrafe kann logischerweise ja nicht verdoppelt werden. Aber die Strafe durch 100 Peitschen kann auf 200 Hiebe verzweifacht werden.
3) Der Vers, der die Prostitution von Gefangenen behandelt. Gott sagt in Kapitel An-Nisaa (4), Vers 25:
فَمِنْ مَا مَلَكَتْ أَيْمَانُكُمْ مِنْ فَتَيَاتِكُمُ الْمُؤْمِنَاتِ وَاللَّهُ أَعْلَمُ بِإِيمَانِكُمْ بَعْضُكُمْ مِنْ بَعْضٍ فَانْكِحُوهُنَّ بِإِذْنِ أَهْلِهِنَّ وَآتُوهُنَّ أُجُورَهُنَّ بِالْمَعْرُوفِ مُحْصَنَاتٍ غَيْرَ مُسَافِحَاتٍ وَلَا مُتَّخِذَاتِ أَخْدَانٍ فَإِذَا أُحْصِنَّ فَإِنْ أَتَيْنَ بِفَاحِشَةٍ فَعَلَيْهِنَّ نِصْفُ مَا عَلَى الْمُحْصَنَاتِ مِنَ الْعَذَابِ ذَلِكَ لِمَنْ خَشِيَ الْعَنَتَ مِنْكُمْ وَأَنْ تَصْبِرُوا خَيْرٌ لَكُمْ وَاللَّهُ
غَفُورٌ رَحِيمٌ (25)
,,So heiratet sie mit der Erlaubnis ihrer Angehörigen und gebt ihnen ihren Lohn in rechtlicher Weise, wenn sie ehrbar sind, nicht solche, die Hurerei treiben und sich Liebhaber halten! Und wenn sie (durch Heirat) freie Frauen geworden sind und dann eine Abscheulichkeit begehen, soll ihnen (nur) die Hälfte der Strafe zukommen, die freien Frauen zukommt.“
Es ist auch hier schwer denkbar, nur die Hälfte der Strafe der Steinigung durchzuführen. Es gibt keine ,,Hälfte” der Steinigung! Man kann ja durch einen einzigen Stein sterben, andere brauchen mehrere Steine dafür!
Die oben angeführte Strafe kann also nur die 100 Hiebe mit der Peitsche sein, die in Kapitel An-Noor erwähnt wird.
So kommen wir zum Entschluss, dass die Strafe des Ehebruches aus 100 Peitschenhieben besteht. Alles andere ist eine reine Erfindung ohne jeden Beweis.
Und so hat der Koran die in der Tora und im Evangelium aufgeführte Strafe wieder aufgenommen und durch andere leichtere Strafen ersetzt.
Die Überlieferungen, die von der Aufhebung der Strafe der Steinigung sprechen:
Es wurde von Zaid ben Aslam überliefert, dass einst ein Mann zum Propheten Mohammed kam und selbst zugab, dass er Unzucht begangen habe. Mohammed fragte nach einer Peitsche und ließ ihn mit 100 Hieben auspeitschen, ohne zu fragen, ob der Mann ledig oder verheiratet war.
Anschließend sagte er: ,,O Leute! Es ist Zeit, dass Ihr aufhöret, solche Abscheulichkeiten zu begehen. Wenn einer von Euch so etwas begeht, dann soll er es keinem erzählen. Denn dann müssen wir die Strafe durchführen, die Gott festgelegt hat.“
In dieser Überlieferung legt Mohammed fest, dass die islamische Strafe für Unzucht 100 Hiebe mit der Peitsche ist. Es spielt keine Rolle, ob der Betreffende verheiratet ist oder nicht. In Gottes Buch steht nichts anderes als 100 Hiebe mit der Peitsche als Strafe für Unzucht.
[1] Alle Koranübersetzungen in diesem Text sind folgenden Übersetzern entnommen: Bubenheim & Elyas
[2] http://www.schlachterbibel.de/de/bibel/3_mose/20/1/#hl
25.07.2016
Übersetzt von:
Prof. Dr. med. Abdulhamid Gehani
Deutschsprachige Aufsicht:
Hatice Göktaş