Die Schlafparalyse
Frage:
Ich möchte eine Frage zur Schlafparalyse stellen. Wenn auch nicht immer, so kommt es häufig vor, dass ich während des Schlafs auf einmal aufwache und mich weder bewegen noch sprechen kann. Soweit ich informiert bin, nennt man das eine ,,Schlafparalyse”. Gibt es hierfür eine religiöse Erklärung oder ist es nur ein psychologisches Phänomen?
Antwort:
Die Schlafparalyse bedeutet, dass der Körper nach dem Aufwachen eine Weile bewegungsunfähig ist. Das kann physische Ursachen wie das Schlafen auf dem Rücken, unregelmäßiger Schlaf oder psychologische Gründe wie Stress haben. Die Schlafparalyse kann aber eventuell auch von den Dschinn [1] verursacht werden. Es ist nämlich eine Tatsache, dass die Dschinn die Menschen auf verschiedene Weise beeinflussen. Sie sind genauso wie wir mit Vernunft begabte Wesen. Ein Teil von ihnen ist damit beschäftigt, Unheil zu stiften. Jedoch gibt es in solchen Fällen keinen Grund zur Beunruhigung. Wenn Sie abends beim Zubettgehen die Kapitel Ihlâs, Falaq und Nas zusammen mit ihrer Bedeutung lesen, wird sich das mit Gottes Hilfe nicht wiederholen.
Hier die betreffenden Kapitel des Koran:
قُلْ هُوَ اللَّهُ أَحَدٌ. اللَّهُ الصَّمَدُ. لَمْ يَلِدْ وَلَمْ يُولَدْ. وَلَمْ يَكُن لَّهُ كُفُوًا أَحَدٌ.
,,Sag: Er ist Allah, ein Einziger, Allah, der souveräne (Herrscher). Er hat weder Kinder gezeugt, noch ist er (selber) gezeugt worden. Und keiner ist Ihm gleich (al-Ikhlas [die Aufrichtigkeit im Glauben] 112/ 1-4).”
قُلْ أَعُوذُ بِرَبِّ الْفَلَقِ. مِن شَرِّ مَا خَلَقَ. وَمِن شَرِّ غَاسِقٍ إِذَا وَقَبَ. وَمِن شَرِّ النَّفَّاثَاتِ فِي الْعُقَدِ. وَمِن شَرِّ حَاسِدٍ إِذَا حَسَدَ.
,,Sag: Ich suche beim Herrn der Morgendämmerung Zuflucht vor dem Unheil (das) von dem (ausgehen mag), was er (auf der Welt) geschaffen hat, von hereinbrechender Finsternis, von (bösen) Weibern, die Zauberknoten bespucken, und vor dem Übel des Neiders, wenn er neidet (Al-Falaq [die Morgendämmerung] 113/1-5).“
هُوَ اللَّهُ أَحَدٌ. اللَّهُ الصَّمَدُ. لَمْ يَلِدْ وَلَمْ يُولَدْ. وَلَمْ يَكُن لَّهُ كُفُوًا أَحَدٌ.
,,Sag: lch suche Zuflucht beim Herrn der Menschen, dem König der Menschen, dem Gott der Menschen, vor dem Übel des schleichenden Einflüsterers, der da einflüstert in die Herzen der Menschen, sei es ein Dschinn oder ein Mensch (an-Nas [die Menschheit] 114/1-6).”
Der Gesandte Gottes (SAV) nahm Zuflucht bei Gott vor dem bösen Blick der Dschinn und der Menschen (indem er verschieden Gebete sprach). Nachdem die sog. Muavvizetayn (die Kapitel Falaq und Nas) offenbart wurden, nahm er diese als Grundlage und nahm Abstand von den anderen Gebeten (Tirmidhi, Tibb 16; Ibn Mace, Tibb 33).
Aischa (der Friede sei mit ihr) berichtet: ,,Der ehrwürdige Prophet (der Friede und Segen Gottes seien mit ihm) hauchte sich nachts, wenn er zu Bett ging, in die Hände und sprach die Muavvizetayn und das Kapitel Ikhlas, dann fuhr er mit den Händen über das Gesicht und den Körper und wiederholte das Ganze dreimal. Als er krank wurde, wollte er, dass ich das Gleiche für ihn mache (Buhari, Fedâilu’l-Kur’ân 14, Tibb, 39, Daavat 12; Muslim, Selâm 50; Tirmidhi, Daavât 21; Ebu Dâvud, Tibb 19).”
[1] Übersinnliche Wesen, die aus rauchlosem Feuer erschaffen wurden.