Die Furcht vor dem Tod
Frage: ,,In den letzten Tagen habe ich angefangen, mich sehr vor dem Tod zu fürchten. Ist es eine Sünde, sich vor dem Tod zu fürchten? Ich kann diese Angst einfach nicht besiegen. Was muss ich machen, um keine Angst mehr vor dem Tod zu haben?”
Antwort: ,,Die Menschen fürchten sich in der Regel aus folgenden Gründen vor dem Tod:
1.Sie denken, dass der Tod selbst etwas Schwieriges und Schmerzvolles ist.
2.Man meint, dass mit dem Tod alle materiellen und immateriellen Werte verloren gehen.
3.Weil sie nicht genau wissen, was ihnen nach dem Tod begegnen wird oder weil sie annehmen, dass sie Schlimmes erwartet.
Der Tod ist eine schwierige Angelegenheit und dass sich die Menschen davor fürchten, ist ganz normal. Sich aber vor dem, was nach dem Tod kommt, zu fürchten, geziemt sich nicht für einen Muslim. Ein Muslim, der versucht, die Gebote Allahs so gut wie möglich zu befolgen und seine Verbote zu achten, sollte stets Gutes erhoffen. Allah der Erhabene gebietet:
إِنَّ الَّذِينَ آمَنُواْ وَعَمِلُواْ الصَّالِحَاتِ وَأَقَامُواْ الصَّلاَةَ وَآتَوُاْ الزَّكَاةَ لَهُمْ أَجْرُهُمْ عِندَ رَبِّهِمْ وَلاَ خَوْفٌ عَلَيْهِمْ وَلاَ هُمْ يَحْزَنُون.
,,Gewiss, die da glauben und gute Werke tun und das Gebet verrichten und die Armensteuer (Zakat) zahlen, ihr Lohn ist bei ihrem Herrn, und keine Furcht soll über sie kommen, noch sollen sie trauern (Bakara [die Kuh], 2/277).”
إِنَّ الَّذِينَ قَالُوا رَبُّنَا اللَّهُ ثُمَّ اسْتَقَامُوا فَلَا خَوْفٌ عَلَيْهِمْ وَلَا هُمْ يَحْزَنُونَ.
,,Diejenigen, die sagen: „Unser Herr ist Gott allein“ und rechtschaffen handeln, sollen sich vor nichts fürchten und nicht traurig sein (Ahqaf, 46/13)”
Über die Beschwernis des Todes berichtet uns Aischa (der Friede sei mit ihr):
Als der Gesandte Gottes (der Friede sein mit ihm) an der Krankheit litt, die ihm den Tod brachte, sagte er:
,O Aischa! Ich habe stets die Bitterkeit des (giftigen) Essens, das ich bei Haybar aß, gespürt. Nun sind die Momente gekommen, an denen ich spüre, dass meine Herzader durchtrennt wird (Buhârî, Megâzî, 83).’
So drückte der Prophet (sas) die Erschwernis des Todes aus… Es gibt noch viele solche Hadithe. Jedoch müssen wir uns mehr bemühen, gläubig zu sterben, als über diese Dinge nachzudenken. Allah der Erhabene befieht uns das nämlich:
.يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُواْ اتَّقُواْ اللّهَ حَقَّ تُقَاتِهِ وَلاَ تَمُوتُنَّ إِلاَّ وَأَنتُم مُّسْلِمُونَ
,,O ihr, die ihr glaubt, fürchtet Allah, wie es sich geziemt und sterbt nicht anders denn als Muslime (Ali Imran [das Haus Imran], 3/102).”
وَوَصَّى بِهَا إِبْرَاهِيمُ بَنِيهِ وَيَعْقُوبُ يَا بَنِيَّ إِنَّ اللّهَ اصْطَفَى لَكُمُ الدِّينَ فَلاَ تَمُوتُنَّ إَلاَّ وَأَنتُم مُّسْلِمُونَ.
,,Und Abraham befahl es seinen Söhnen an und ebenso Jakob: ,Meine Söhne, Allah hat für euch die Religion auserwählt, deshalb sterbt nicht anders als (Allah) ergeben (Bakara, 2/ 132).’”
Unsere Gebete für unseren letzten Atemzug sollten folgendermaßen aussehen:
رَبِّ قَدْ آتَيْتَنِي مِنَ الْمُلْكِ وَعَلَّمْتَنِي مِن تَأْوِيلِ الأَحَادِيثِ فَاطِرَ السَّمَاوَاتِ وَالأَرْضِ أَنتَ وَلِيِّي فِي الدُّنُيَا وَالآخِرَةِ تَوَفَّنِي مُسْلِمًا وَأَلْحِقْنِي بِالصَّالِحِينَ.
,,Mein Herr, Du hast mir nun Herrschaft verliehen und mich die Deutung der Träume gelehrt. O Schöpfer der Himmel und der Erde, Du bist mein Beschützer in dieser Welt und in der künftigen. Lass mich sterben in Ergebenheit und und nimm mich unter die Rechtschaffenen auf (Yusuf, 12/101).”
وَمَا تَنقِمُ مِنَّا إِلاَّ أَنْ آمَنَّا بِآيَاتِ رَبِّنَا لَمَّا جَاءتْنَا رَبَّنَا أَفْرِغْ عَلَيْنَا صَبْرًا وَتَوَفَّنَا مُسْلِمِينَ.
,,O Herr! Verleih uns viel Geduld und lass uns als Muslime sterben (Araf [die Anhöhen], 7/126)!”
Um derartige Ängste zu besiegen, müssen sie Ihren Geist mit anderen Dingen beschäftigen. Unser Rat an Sie ist, viel Koranübersetzungen zu lesen. Machen Sie sich einen Plan. Lesen Sie jeden Tag eine Seite Koranübersetzung. Jedoch indem Sie sie verstehen. Falls Sie sie lesen, ohne etwas zu verstehen, wird es nichts nützen. Sie werden sehen, dass die Todesangst mit der Zeit weniger wird.
Tun Sie Buße für Ihre Sünden, treffen Sie die Entscheidung, diese nicht mehr zu begehen und setzen Sie ihre Vorsätze in die Tat um. Dann werden auch Ihre Sünden vergeben.“