Islam und Koran

Die Beziehung zu Nichtmuslimen

Die Beziehung zu Nichtmuslimen
 
Allah, der Allmächtige befiehlt:
,,Allah verbietet euch nicht, gegen jene, die euch nicht des Glaubens wegen bekämpft haben und euch nicht aus euren Häusern vertrieben haben, gütig zu sein und redlich mit ihnen zu verfahren; wahrlich, Allah liebt die Gerechten. Doch Allah verbietet euch, mit denen, die euch des Glaubens wegen bekämpft haben und euch aus euren Häusern vertrieben und (anderen) geholfen haben, euch zu vertreiben, Freundschaft zu schließen. Und wer mit ihnen Freundschaft schließt – das sind die Missetäter (Mumtahana: 8-9).“
In Anbetracht der Verse haben wir im Umgang mit Nicht-Muslimen 3 Richtlinien:
1- Die Bekämpfung aufgrund unserer Religion,
2-Die Vetreibung aus unserer Heimat,
3-Die Unterstützung derer, die uns aus unserer Heimat vertreiben.
Wir dürfen nicht mit denen, die dies tun, Freundschaften schließen.
Sure ,,Die Reue „, Vers 5:
Es wird behauptet, dass dieser Vers in der Beziehung zwischen Muslimen und Nichtmuslimen als Basis genommen wird:
,,Wenn nun die Schutzmonate abgelaufen sind, dann tötet die Götzendiener, wo immer ihr sie findet, ergreift sie, belagert sie und lauert ihnen aus jedem Hinterhalt auf! Wenn sie aber bereuen, das Gebet verrichten und die Abgabe entrichten, dann lasst sie ihres Weges ziehen! Gewiss, Allah ist Allvergebend und Barmherzig (Die Reue 9/5).“
Dieser Vers basiert jedoch auf die letzte Ermahnung der Heiden in Mekka, die den Richtlinien nicht folgten, den Vetrag von Hudeybiye nicht einhielten, obwohl sie nach der Eroberung von Mekka 1 Jahr in Ruhe gelassen wurden und ihnen eine weitere Frist von 4 Monaten gegeben wurde. Solange derart Zustände nicht vorhanden sind, darf kein Urteil getroffen werden. Es ist nicht richtig, diesen Vers aus dem Kontext zu reißen.
Beleidigungen der Nichtmuslime
Allah, der Allmächtige befiehlt:
,,Ihr werdet sicherlich in eurem Vermögen und in eurer eigenen Person Prüfungen auszustehen haben. Und ihr werdet von denen, die (schon) vor euch die Schrift erhalten haben, und von den Heiden viel böses Gerede zu hören bekommen. Aber wenn ihr geduldig und gottesfürchtig seid, ist das eine (gute) Art, Entschlossenheit zu zeigen (Das Haus Imrans 3/186).“
Böses Gerede und Beleidigungen gehören nicht zu den maßgebenden Grenzen, daher gibt es keinen anderen Weg als geduldig, vorsichtig und entschlossen zu sein.
Unser Prophet musste viel Leid ertragen, durch Muslime, die zu Ungläubigen wurden und auch durch Heuchler, aber er handelte nicht aktiv gegen sie. In diesem Kontext ist die Sure Munafikun sehr bedeutend.
Allah, der Allmächtige befiehlt:
,,Wenn die Heuchler zu dir kommen, sagen sie: ,Wir bezeugen, dass du in Wahrheit der Gesandte Allahs bist. Und Allah weiß, dass du wahrhaftig Sein Gesandter bist.‘ Doch Allah bezeugt, dass die Heuchler Lügner sind. (1) Sie haben ihre Eide als Schutzbehauptung vorgebracht; so wenden sie vom Wege Allahs ab. Schlimm ist wahrlich das, was sie zu tun pflegen. (2) Dies (ist so), weil sie glaubten und hernach ungläubig wurden. So ist ein Siegel auf ihre Herzen gesetzt worden, so dass sie nicht begreifen (können).(3) Und wenn du sie siehst, so gefallen dir ihre Gestalten; und wenn sie sprechen, horchst du auf ihre Rede. Sie sind, als wären sie aufgerichtete Holzklötze. Sie glauben, jeder Schrei sei gegen sie (gerichtet). Sie sind der Feind, darum nimm dich vor ihnen in acht. Allahs Fluch über sie! Wie werden sie abgewendet? (4)
Und wenn zu ihnen gesprochen wird: ,Kommt her, der Gesandte Allahs will für euch um Verzeihung bitten!‘, dann wenden sie ihre Köpfe zur Seite, und du siehst, wie sie sich in Hochmut abkehren.(5) Es ist ihnen gleich, ob du für sie um Verzeihung bittest oder nicht für sie um Verzeihung bittest. Allah wird ihnen nie verzeihen; wahrlich, Allah rechtleitet kein frevelhaftes Volk.(6)
Sie sind es, die sagen: ,Spendet nicht für die, die mit dem Gesandten Allahs sind, bis sie (ihn) verlassen‘, während doch die Schätze der Himmel und der Erde Allahs sind; allein die Heuchler verstehen nichts.(7) Sie sagen: ,Wenn wir nach Al-Madina zurückkehren, dann wird der Würdigste sicher den Geringsten aus ihr vertreiben‘, obwohl die Würdigkeit nur Allah und Seinem Gesandten und den Gläubigen zusteht; aber die Heuchler wissen es nicht(8) (Al-Munafikun [Die Heuchler]63/1-8).“
Zeyd b. Erkam erzählte im Zusammenhang dieser Verse, dass er zusammen mit dem Propheten (Möge Allahs Frieden und Segen auf ihm sein) zum Krieg ging. Die Armee geriet in Sorge. Abdullah b. Ubeyy sagte zu seinen Freunden: ,,Zahlt denen, die mit dem Gesandten Allahs sind, keinen Unterhalt, damit sie auseinander gehen, und wenn wir nach Medina zurückkehren, sollen die Starken die Schwachen von dort verjagen.“ Ich erzählte dies sofort dem Propheten. Er rief Abdullah b. Ubeyy zu sich und fragte ihn aus. Dieser schwor, so etwas nicht gesagt zu haben. Sie sagten: ,,Zeyd lügt“. Das war nicht zu dulden. Daraufhin offenbarte Allah, der Allmächtige die Sure Munafikun ( Die Heuchler). ((Buhari, Erläuterung der Sure Munafikun. 4))
Elmalili Mohammed Hamdi Yazir stellt eine zusammende Erklärung zu diesem Thema dar:
Abdullah hatte ein hohes Ansehen in seinem Volk, er wurde sehr geehrt. Üseyd b. Hudayr kam und sagte: ,,Oh Gesandter Allahs! Beachte ihn nicht, sei nur höflich. Bei Allah, als Allah dich zu uns sandte, versuchte sein Volk ihm die Krone zu reichen. Er wird glauben, dass du sein Königreich in Besitz nehmen wirst.“
Abdullah, der Sohn von Abdullah b. Ubeyy, war ein gutgläubiger Muslim. Als er erfuhr, was sein Vater getan hatte, ging er zu dem Gesandten Allahs : ,,Oh Gesandter Allahs, ich habe gehört, dass ihr Abdullah b. Ubeyy wegen dem, was er gesagt hatte, töten wollt. Wenn das so ist, dann befiehlt, ich bringe euch seine Kehle. Bei Allah, der gesamte Stamm Banū Aus weiß, dass ich der Respektvollste gegenüber einem Vater bin. Ich habe Angst, dass einer anderen Person befohlen wird ihn zu töten. Ich könnte es jedoch nicht ertragen, dass der Mörder meines Vaters im Volk frei rumläuft und würde ihn dann ermorden. Somit würde ich einen Muslim anstelle von einem Nichtmuslim töten und in die Hölle kommen.“ Der Gesandte Allahs sagte daraufhin:
,,Nein, wir behandeln ihn auf eine höfliche Weise. Solange er unter uns lebt, werden wir nett zu ihm sein (Mohammed Hamdi Yazir, Hak Dini Kur´an Dili, Vl. Cilt, Istanbul 1936, s. 5005-5008, Koran-Erläuterung).“
Obwohl das Verhalten von Abdullah sehr schlimm war, hatte er nicht die maßgebenden Grenzen überschritten und wurde auf Basis der oben genannten Sure von unserem Propheten nett behandelt. Solche Menschen fühlen sich gestört, wenn die Wahrheit ans Licht gebracht wird. In den Versen wird erwähnt, dass nachdem ihre Taten aufgedeckt werden und sie durch Volksabstimmung eine gerechte Strafe bekommen, sie anschließend nett behandelt werden und dieses Verhalten dazu führt, dass sie einsam dastehen und ihre Verbündeten sie verlassen. Das vornehme Vehalten des Propheten führte dazu, dass die Menschen um Abdullah den Islam annahmen.
Das Töten der Abtrünnigen und derjenigen, die den Propheten demütigen
In den obengenannten Versen zeigt die Aussage …erst glaubten sie… und danach wurden sie ungläubig, dass diese Personen Abtrünnige sind. Trotz dieser und ähnlicher Verse stimmten sich die islamischen Konfessionen überein, dass Abtrünnige getötet werden sollen.
Obwohl die Verse nur lauten: ,,Sie sind der Feind, darum nimm dich vor ihnen in acht.“ ,waren sich die Konfessionen ohne weitere Beweise darüber einig, dass diejenigen, die den Propheten demütigen, ihn beleidigen und beschimpfen, getötet werden sollen (Vehb’ez-zuhaylî, el-Fıkh’ul-islâmî ve edilletuh, 3. bas. Dımaşk 1409/1989, c. VI, s. 184, hadd’ur-riddeh).
Heutzutage ist das größte Problem, die Muslime dazu zu bewegen, sich nach den Maßstäben des Korans zu richten.
Autor : Prof. Dr. Abdülaziz Bayindir

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