Frage:
Wer sind die Adressaten des Koran?
Antwort:
Die Botschaften des Koran richten sich an die gesamte Menschheit. Ohne Ausnahme sollte sich jeder einzelne Mensch angesprochen fühlen. Deshalb sind Alter, Geschlecht, Herkunft und sozialer Status in diesem Zusammenhang irrelevant.
Davon zeugen Ansprechformen, wie zum Beispiel “O Kinder Adams”, “O ihr Menschen”, “Ummah” (Gemeinschaft), “Männer und Frauen”.
Außerdem gibt es bestimmte Verse, in denen scheinbar der Prophet Mohammad angesprochen wird, deren Inhalt jedoch für die Gläubigen bestimmt ist:
Sprich zu den gläubigen Männern, daß sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren sollen. Das ist reiner für sie. Wahrlich, Allah ist recht wohl kundig dessen, was sie tun. (an-Nur, Das Licht 24/30)
Und sprich zu den gläubigen Frauen, dass sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren sollen und dass sie ihre Reize nicht zur Schau tragen sollen, bis auf das, was davon sichtbar sein muss, und dass sie ihre Tücher über ihre Busen ziehen sollen und ihre Reize vor niemandem enthüllen als vor ihren Gatten, oder ihren Vätern, oder den Vätern ihrer Gatten, oder ihren Söhnen, oder den Söhnen ihrer Gatten, oder ihren Brüdern, oder den Söhnen ihrer Brüder, oder den Söhnen ihrer Schwestern, oder ihren Frauen, oder denen, die ihre Rechte besitzt, oder solchen von ihren männlichen Dienern, die keinen Geschlechtstrieb haben, und den Kindern, die von der Blöße der Frauen nichts wissen. Und sie sollen ihre Füße nicht zusammenschlagen, so dass bekannt wird, was sie von ihrem Zierat verbergen. Und bekehret euch zu Allah insgesamt, o ihr Gläubigen, auf dass ihr erfolgreich seiet. (an-Nur, Das Licht 24/31)
O Prophet! sprich zu deinen Frauen und deinen Töchtern und zu den Frauen der Gläubigen, sie sollen ihre Tücher tief über sich ziehen. Das ist besser, damit sie erkannt und nicht belästigt werden. Und Allah ist allverzeihend, barmherzig. (al-Ahzab, Die Verbündeten 33/59)
Es geht also hervor, dass der Koran eine Botschaft an jedes menschliche Individuum darstellt und in dieser Hinsicht sich auch Nichtmuslime angesprochen fühlen sollten, zumal alle Menschen unabhängig der Religionszugehörigkeit Geschöpfe Gottes sind.