Der Koran und die aktuelle Situation der Muslime
(von Enes Alimoğlu)
Gott hat den letzten Propheten Mohammed als Botschafter für die gesamte Menschheit auserkoren. Seine Aufgabe war es, den Koran, das Wort Gottes, zu repräsentieren und die Gebote Gottes vorzuleben. Gott legte dem Propheten nahe, dass das Prophetentum nur im Einklang mit den koranischen Inhalten bestehen könne. Der Prophet hat sich sein Leben lang an die Gebote Gottes gehalten, war stets ein Vorbild für seine Umwelt und hat den Koran als Geschenk Gottes an die Menschen hinterlassen.
„Ich habe euch das Buch Gottes hinterlassen. Klammert euch an seine Botschaft, auf dass ihr der Finsternis entfliehen könnt.“
Heute habe Ich eure Glaubenslehre für euch vollendet und Meine Gnade an euch erfüllt und euch den Islam zum Bekenntnis erwählt.
Sure Maida (Der Tisch), Vers 3
Gott hat versprochen, den Koran bis zum Ende der Menschheit zu schützen. Genauso wie der Prophet Mohammed der letzte Gesandte Gottes ist, so stellt der Koran die letzte und endgültige Botschaft Gottes dar.
Der Koran ist leicht verständlich und enthält verständliche und rationale Anweisungen.
Sprich: «Was ist gewichtiger als ein Zeugnis?» Sprich: «Allah ist Zeuge zwischen mir und euch. Und dieser Koran ist mir offenbart worden, auf dass ich euch warne damit und jeden, den er erreicht. Wolltet ihr wirklich bezeugen, dass es neben Allah andere Götter gibt?» Sprich: «Ich bezeuge es nicht.» Sprich: «Er ist der Einzige Gott, und ich bin wahrlich fern von dem, was ihr anbetet.»
Sure Anam (Das Vieh), Vers 19
Folget dem, was zu euch herabgesandt ward von eurem Herrn, und folget keinen andern Beschützern außer Ihm. Wie wenig seid ihr (dessen) eingedenk!
Sure Araf (Die Höhen), Vers 3
Auch um der Barmherzigkeit und der Güte Gottes gerecht zu werden, sollen sich die Gläubigen an seine Gebote halten:
Und das ist ein Buch, das Wir niedersandten – voll des Segens. So folget ihm, und hütet euch vor Sünde, auf dass ihr Barmherzigkeit findet.
Sure Anam (Das Vieh), Vers 155
Aufgrund des Gehorsams der ersten Muslime gegenüber Gott und seinem Propheten, waren sie stets imstande Größeres zu vollbringen und die Botschaft immer weiter zu verbreiten.
Hält der Gläubige sich an die Forderungen Gottes, so kann er sein maximales Potenzial und seine Kreativität entfalten und somit sich und Gott besser kennenlernen. So entstand schon zu Lebzeiten Mohammeds eine Islamische Gemeinschaft, in der jeder seine eigenen individuellen Talente entwickeln und zum Wohle der Menschheit bereitstellen konnte.
Dieses vorbildhafte Modell der Zusammenarbeit und des Wohlwollens inspirierte zahlreiche Ungläubige dazu, Muslime zu werden und einen neuen Lebenspfad einzuschlagen. Unterdrückte Völker suchten ebenso Zuflucht bei den Muslimen, wie die Armen, die Schwachen und die Benachteiligten. Umso bedauernswerter ist es, dass mit dem Ableben des Propheten, immer tiefere Gräben zwischen den Muslimen entstanden und es zahlreiche Abspaltungen und Konflikte gab.
Das Hervorheben der eigenen Gemeinschaft und des eigenen Clans führten zu traurigen Ergebnissen. Obwohl der Prophet Mohammed stets versucht hatte, die Clanstrukturen zurückzudrängen und den individuellen Wert des Menschen hervorzuheben, haben besagte Clanstrukturen nach seinem Tod wieder an Zuspruch erfahren.
Sie sprechen: «Wenn wir nach Medina zurückkehren, dann wird der Angesehenste sicherlich den Geringsten daraus vertreiben», obwohl das Ansehen nur Allah und Seinem Gesandten und den Gläubigen gebührt; allein die Heuchler wissen es nicht.
Sure Munafiqun (Die Heuchler), Vers 8
Mit der Zeit verloren die Muslime auch ihren machtpolitischen Anspruch und büßten an Ländereien ein.
Das, was sie für dieses Erdenleben hingeben, ist wie ein Wind, in dem eisige Kälte ist: er trifft die Ackerfrucht eines Volkes, das gegen sich selbst gefrevelt, und vernichtet sie. Und nicht Allah war gegen sie ungerecht, sie selbst sind ungerecht gegen sich.
Sure Imran (Das Haus Imrans), Vers 117
Ermattet nicht und trauert nicht; ihr werdet sicherlich die Oberhand behalten, wenn ihr Gläubige seid.
Sure Imran (Das Haus Imrans), Vers 139
Es ist leider unbestreitbar, dass mit der inneren Schwächung der Muslime eine territoriale Schwächung einherging. Gott warnt in besagten Versen, dass seine Hilfe nur denen gilt, welche den rechten Glauben besitzen.
Auch der Koran verlor seinen einstigen Stellenwert und wurde zunehmend als Gebet für die Toten und bei bestimmten Anlässen rezitiert.
Der heutige Zustand der Muslime ist alles andere als vielversprechend. So haben die koranischen Gebote zunehmend an Einfluss verloren. Sogar das Festhalten an diesen Geboten wird als verächtlich betrachtet.
Der einzige Ausweg aus dieser Misere besteht darin, ein aufrechtes Bewusstsein zu entwickeln. Um der Güte und Barmherzigkeit Gottes zuteil zu werden, müssen wir uns an der Botschaft Gottes orientieren. Der Prophet Mohammed stellt dabei mit seiner Güte das beste Beispiel dar.
Fürwahr, dieser Koran leitet zum Richtigsten und bringt den Gläubigen, die gute Werke tun, die frohe Botschaft, dass ihnen großer Lohn werden soll.
Sure Isra (Die Nachtwanderung), Vers 9
Diejenigen, die nicht an die Ermahnung glauben, wenn sie zu ihnen kommt (sind die Verlierenden). Und fürwahr, es ist ein ehrwürdiges Buch.
Falschheit kann nicht daran herankommen, weder von vorn noch von hinten. Es ist eine Offenbarung von einem Allweisen, Preiswürdigen.
Sure Fussilat, Vers 41-42
Dieser (Koran) ist wahrlich ein entscheidendes, letztes Wort.
Er ist kein Spiel.
Sure Tariq (Der nächtliche Besucher), Verse 13-14
Wahrlich, in ihren Geschichten ist eine Lehre für Menschen von Verstand. Es ist keine erdichtete Rede, sondern eine Erfüllung dessen, was ihm vorausging, und eine deutliche Darlegung aller Dinge und Führung und Barmherzigkeit für ein Volk, das da glaubt.
Sure Yusuf (Joseph), Vers 111