Islam und Koran
Darf man das Freitagsgebet auslassen, wenn man beruflich sehr viel zu tun hat?

Darf man das Freitagsgebet auslassen, wenn man beruflich sehr viel zu tun hat?

Frage:

Ich betreibe ein Restaurant. Da das Mittagsgeschäft sehr lukrativ ist, öffnen wir auch mittags. Vor allem das Freitagsgebet fällt oft auf die Zeit, zu der die meiste Kundschaft kommt. Als Inhaber muss ich ständig anwesend sein, will aber auch das Freitagsgebet nicht versäumen. Was sollte ich tun?

Antwort:

In den Koranversen, in denen das Freitagsgebet befohlen wird, sagt Allah Teala:

O die ihr glaubt, wenn zum Gebet gerufen wird am Freitag, dann eilt zu Gottes Gedenken und lasst das Kaufgeschäft. Das ist besser für euch, wenn ihr wisst. Wenn das Gebet beendet ist, dann verteilt euch im Land und trachtet nach etwas von Gottes Huld. Und gedenkt Gottes viel, auf dass es euch wohl ergehen möge! (al-Jumu’a, Der Freitag, 62/9–10)

Als Gott das Freitagsgebet befahl, wusste Er sehr wohl, dass die Muslime sehr beschäftigt sein werden. Es kommt darauf an, der Einladung Gottes zu folgen, egal wie beschäftigt man gerade ist. Nichts darf wichtiger sein als die Gebote Gottes und seines Gesandten.

Gott Teala sagt in einem Vers:

Sag: Wenn eure Väter, eure Söhne, eure Brüder, eure Gattinnen und eure Sippenmitglieder, Besitz, den ihr erworben habt, Handel, dessen Niedergang ihr fürchtet, und Wohnungen, an denen ihr Gefallen findet, euch lieber sind als Gott und Sein Gesandter und das Abmühen auf Seinem Weg, dann wartet ab, bis Gott mit Seiner Anordnung kommt! Gott leitet das Volk der Frevler nicht recht.” (at-Tauba, die Reue, 9/24)

Für einen Muslim ziemt es sich, dem Ruf Gottes zu folgen – schließlich ist der, der euch befiehlt, das Geschäft stehen und legen zu lassen und zum Gebet zu kommen, auch derjenige, der euch eure Versorgung bzw. den Unterhalt zukommen lässt, und zwar Gott!

Wenn der Adhan ausgerufen wird, dann gehen Sie in die Moschee. Vorher müssen Sie nicht gehen. Wenn das Pflichtgebet beendet ist, gehen Sie gleich an Ihre Arbeit, ohne ein weiteres Gebet zu verrichten. Wie man in den Versen oben erkennen kann, möchte Gott genau das. Wenn Sie dann später bei der Arbeit eine Gelegenheit finden, können Sie zwei oder vier Raka (Gebetseinheiten) ausführen – was Sie aber nicht müssen. Ansonsten müssen Sie nichts machen.

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